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Akupunktur

Grundlagen der

Akupunktur

Grundlage der chinesischen Medizin ist „Qi“, die Lebensenergie, die durch den Körper eines Lebewesens fließt. Qi wird ständig verbraucht und wieder neu gebildet.
Der ungestörte Fluß von Qi ist zur Gesundheit eines Lebewesens wichtig. Treten Blockierungen auf, kann es zu einem Ungleichgewicht und zu Krankheiten kommen.

Qi fließt nach der TCM auf Bahnen, den „Meridianen“, durch den Körper. Es gibt zwölf Hauptmeridiane, die je eine Verbindung zu einem Körperorgan haben. Nach diesem Organ sind sie benannt. So gibt es z.B. den Blasenmeridian oder den Lebermeridian. Diese Leitbahnen sind paarig vorhanden, d.h. sie sind auf jeder Körperhälfte gleich. Sie laufen über den ganzen Körper und entlang der Beine, sechs verlaufen an den Vorderbeinen, sechs entlang der Hinterbeine. Außerdem gibt es noch Sondermeridiane, die nicht paarig vorhanden sind.

Die 12 Hauptleitbahnen sind in 6 „Yin“- und 6 „Yang“-Meridiane aufgeteilt. „Yin“ und „Yang“ sind gegensätzlich und sollten im Gleichgewicht sein. „Yin“ steht z.B. für Ruhe, Dunkelheit und Kälte, „Yang“ für Aktivität, Licht und Wärme. Das eine kann ohne das andere nicht existieren. Yang-Meridiane sind den Hohlorganen wie Darm, Magen und Blase zugeordnet, Yin-Meridiane den Speicherorganen wie Leber und Niere.

In der chinesischen Medizin sind weitere Leitkriterien wichtig: Ein Lebewesen kann im Zustand der „Fülle“ oder der „Leere“ sein. Energiefülle kann zu Hyperreaktionen führen, Energieleere entspricht eher einem Zustand von „alle“, erschöpft. „Hitze“ und „Kälte“ sind ebenfalls wichtig: Hitze äußert sich z.B. in Fieber oder in einem Sonnenstich, Kälte in einem Frösteln oder in ständig kalten Füßen. „Innen“ und „Außen“ sind weitere Zustandsformen. Mit Innen wird ein tief im Körper sitzendes, oft auch chronisches Leiden bezeichnet, unter Außen versteht man eine (noch) nicht tief in den Körper eingedrungene Krankheit.

Äußere Einflüsse wie z.B. Wind, Hitze, Kälte, Trockenheit und Feuchtigkeit können eine Krankheit beeinflussen oder sogar auslösen. Innere Faktoren wie z.B. Stress, Ärger, Sorge und Angst nehmen ebenfalls großen Einfluß.

Durch die Nadelung der Akupunkturpunkte, von denen die meisten auf den Meridianen liegen, kann Einfluß auf die Lebensenergie Qi genommen werden. Der Energiefluß wird verbessert, Blockierungen und Energiestaus können gelöst werden. Durch eine Akupunkturbehandlung wird das Immunsystem gestärkt, Körperfunktionen werden reguliert und Schmerzen gelindert, Körper und Psyche werden positiv beeinflußt.

Anwendungsgebiete der Akupunktur
BEI PFERDEN:
- Rückenprobleme und Verspannungen
- Unklare und wechselnde Lahmheiten
- Taktfehler
- Leistungsminderung
- Widersetzlichkeit beim Satteln und Reiten
- Atemwegserkrankungen wie chronische Bronchitis
- Funktionelle Störungen
- Gesundheitsprophylaxe
- Ergänzende Behandlung zur Schulmedizin

Anwendungsgebiete der Akupunktur
BEI HUNDEN:
- Rückenprobleme und Verspannungen
- Spondylose
- Bandscheibenprobleme
- Unklare Lahmheiten und Passgang
- Veränderte Körperhaltung
- Leistungsminderung
- Weniger Lust am Laufen und Schmerzen bei Bewegung
- Ältere Hunde
- Funktionelle Störungen
- Ergänzende Behandlung zur Schulmedizin

WIE VERLÄUFT EINE AKUPUNKTURBEHANDLUNG?
Für eine Akupunkturbehandlung sind Informationen über das Tier, seine Vorgeschichte und die Persönlichkeit wichtig. Ist es zum Beispiel ängstlich oder selbstbewusst, ranghoch oder eher rangniedrig, lernt es schnell und ist es interessiert, wie lässt sich das Pferd reiten, ist es willig oder widersetzlich.
Auch Informationen über Auftreten der Symptome sind wichtig. Wie äußern sie sich, werden sie verstärkt bei Kälte, Hitze oder nassem Wetter, im Sommer oder im Winter.
Bei der Untersuchung des Tieres werden u.a. verschiedene Meridiane und Punkte abgetastet, um Druckempfindlichkeiten und Blockierungen zu erkennen, der Puls wird gefühlt und die Schleimhäute untersucht.
Zum Akupunktieren werden feine, dünne Nadeln in die entsprechenden Akupunkturpunkte gesetzt, sie können aber auch (bei empfindlichen Tieren) mit dem Laser behandelt werden. Die meisten Tiere entspannen während der Behandlung deutlich und genießen es.
Die Punkte können auch akupressiert werden, d.h. man übt Druck auf die Punkte mit dem Finger für einige Sekunden aus. Das ist eine gute ergänzende Methode durch den Besitzer.
Oft sind mehrere Behandlungen nötig. Wie bei einer Zwiebel wird mit jeder Behandlung eine neue Schale gelöst.